Widmung an den großen Helden

Daksha feierte einst ein großes Opferfest, aber er lud weder seine Tochter Sati, noch deren Mann Shiva, den Obersten der Götter ein. Sati ging dennoch zu der Opferfeier. Doch da man sie tief demütigte und beleidigte, warf sie sich ins Feuer und verbrannte. Als Shiva dies hörte, fühlte er sich herausgefordert, riss ein Haar aus seinen verfilzten Locken und warf es auf die Erde. Ein großer Held, Virabhadra, erhob sich aus dem Boden und erwartete seine Befehle. Es wurde ihm gesagt, er solle Shivas Heer gegen Daksha führen und die Opferfeier stören. Virabhadra und sein Heer erschienen inmitten von Dakshas Versammlung wie ein Wirbelsturm, zerstörten das Opfer, besiegten die anderen Götter und Priester und enthaupteten Daksha. Shiva zog sich im Schmerz um Sati zum Berg Kailas zurück und versank in Meditation. Sati wurde als Uma im Haus des Himalaya wiedergeboren. Sie suchte noch einmal die Liebe Shivas und gewann durch ihre Bemühungen sein Herz.

Diese Geschichte erzählt Kalidasa in seiner großen Dichtung Kumara Sambhava (Die Geburt des Kriegsgottes). Diese Stellung ist dem großen Helden gewidmet, den Shiva aus seinem Lockenhaar schuf.

Quelle: Licht auf Yoga, B.K.S. Iyengar

 

virabhadrasana hat 2 Varianten, A und B, und besteht aus 16 vinyasas (Bewegungen). Variante A wird auf den vinyasas 7 und 8 eingenommen, Variante B auf vinyasa 9 und 10.

Durchführung

Stehe aufrecht gerade in samasthiti. Folge nun den Anweisungen zu surya namaskara A von vinyasa eins bis vinyasa sechs.

Als nächstes atme ein, drehe die linke Ferse nach innen und setze den rechten Fuß nach vorne zwischen die Hände, die noch fest am Boden aufgesetzt sind. Beuge das rechte Knie so weit, dass es senkrecht über dem rechten Fußgelenk steht. Während das linke Bein nach hinten ausgestreckt bleibt, hebe die Arme seitlich über den Kopf nach oben und lege die Handflächen zusammen. Weite den Brustkorb, lehne den Kopf leicht zurück und blicke auf die Fingerspitzen; das ist das unten abgebildete vinyasa sieben, welches virabhadrasana A genannt wird. Verweile darin, während Du fünf Mal tief und gleichmäßig ein- und ausatmest. Mit einer Ausatmung drehe Dich nach links, ohne dass Du dabei die Oberkörper- und Armhaltung veränderst. Beuge das linke Knie und strecke das rechte Bein. Das ist vinyasa acht, verweile auch hier für fünf tiefe Atemzüge.

virabhadrasana A rechts
vinyasa 10 (virabhadrasana B rechts)
 

Für vinyasa neun, virabhadrasana B genannt, behalte die Beinstellung bei und senke die Arme mit einer Einatmung auf Schulterhöhe, wobei Du den den linken Arm nach vorne und den rechten Arm nach hinten ausstreckst. Blicke auf die Fingerspitzen der linken Hand und halte dieses asana wiederum für fünf Atemzüge. Mit einer Ausatmung richte nun die Beine und den Kopf nach rechts aus, ohne die Armstellung zu verändern. Beuge jetzt wieder das rechte Knie und strecke das linke Bein, blicke auf die Fingerspitzen der rechten Hand und nimm so das oben abgebildete vinyasa 10 ein. Auch in diesem vinyasa atmest Du wieder fünfmal tief und gleichmäßig ein und aus.

Als nächstes setze die Hände rechts und links neben dem rechten Fuß am Boden ab. Für vinyasa elf hebe Dich mit einer Einatmung in den halben Handstand, wobei das linke Bein gerade nach oben ausgestreckt ist während das rechte Bein gebeugt wird, so dass Du mit den Zehen kurz das linke Knie antippen kannst. Lasse Dich von da aus in vinyasa zwölf fallen, welches vinyasa vier aus surya namaskara A entspricht. Für die folgenden vinyasas dreizehn bis sechzehn praktiziere die vinyasas fünf bis acht aus dem ersten Sonnengruß und komme dann zurück in samasthiti.

Nutzen

Durch das Praktizieren von virabhadrasana werden alle Gelenke, genauso wie der untere Bauch, die Wirbelsäule und die Geschlechtsorgane gereinigt. Zusätzlich werden schmerzende Knie sowie Schmerzen, die aus ständigem Sitzen oder Stehen resultieren, behoben.

Quelle: Yoga Mala, Sri K. Pattabhi Jois, North Point Press (Edition 2010)

asana Archiv

Dieses Archiv wird im Rahmen der Reihe "asana des Monats" sukzessive erweitert. Die asanas sind hier grundsätzlich in der Reihenfolge geordnet, wie sie in der ersten Serie praktiziert werden. Da sie aber nicht chronologisch abgearbeitet werden, können zwischendurch Lücken entstehen.