Der Menschliche Geist liebt Rituale. Deshalb werden im Ashtanga Yoga Unterricht traditionell zu Beginn der Praxis das astangayoga-mantra und danach das mangala-mantra gesungen. Wer die zweite Serie praktiziert, singt zu Beginn das om bhadram. Zum einen bedanken wir uns damit natürlich für die uralte Tradition des Yoga, die uns durch das Yoga Sutra von Patanjali überliefert worden ist. Die beiden Mantren bilden aber auch einen spirituellen Rahmen für die Praxis, der uns daran erinnert, dass es derweil darum geht, zu sich selbst zu finden, sich ganz allein auf sich selbst zu konzentrieren und störende Gedanken an den Alltag und andere Ablenkungen außen vor zu lassen.
Ich verbeuge mich grüßend vor den Lotusfüßen des ehrwürdigsten der Lehrer
Er wies in das freudvolle Wissen des Selbst ein:
für das Glück in einer Grashütte wie ein Schlangenbeschwörer lebend,
wandelt sich die Verwirrung über den Sinn des Lebens, die aus dem Gift des Kreislaufs der Geburten entstanden ist, in Frieden
Vor dem, der einen Oberkörper von menschlicher Gestalt hat
und Muschelhorn und Diskus hält,
und tausend weiße Häupter hat,
der Patanjali genannt wird, verneige ich mich.
Wohlergehen für alle Leute – die Verwalter der Welt mögen sie mittels des richtigen Weges gut lenken
Denen, die uns geboren haben, und allen guten Menschen soll immer Angenehmes sein
Alle Bewohner der Erde mögen glücklich sein
Frieden Frieden Frieden
Gottheiten! mögen wir mit unseren Ohren Erfreuliches hören, während wir ein Ritual ausführen.
Heilige, mögen wir mit unsern Augen Erfreuliches sehen, während wir die Gottheiten mit unbeweglichen Gliedern meditierend verehren.
Mögen wir ein Leben genießen,
dass auch den Gottheiten wohlwill.
Möge der seit Urzeiten gerühmte Indra uns wohlwollen.
Möge der weise Pusan uns wohlgesinnt sein.
Möge Garuda, der Zerstörer von Schlechtem, uns geneigt sein.
Möge Brhaspati unser Wohlergehen sichern.
Frieden Frieden Frieden
Übersetzungen: © Beate Guttandin, ashtanga yogawerkstatt Köln